Sichtbeton Porigkeit (Auszug aus Buch "Sichtbeton Handbuch")
 
 

Im Merkblatt „Sichtbeton“ [2.1.1], Tabelle 4: Porigkeitsklassen, wird der maximale Porenanteil mit „ca.“ angegeben, d. h. dass geringfügige Überschreitungen zulässig sind.
Die Prüfung erfolgt anhand einer Prüffläche von 50 x 50 cm.

Die Praxis zeigt, dass die Porengröße < 2 mm nicht den Gesamteindruck einer Sichtbetonfläche stört. Die Erfassung ist oftmals nur ungenau und fehlerhaft. Zudem schleichen sich Fehler in der Dokumentation ein:
- Umkreisung der Poren: Bleistiftdicke z. B. 0,5 mm
- ablesbar, Maßstablineal
- Addition von Maßungenauigkeiten usw.

Kaum vermeidbar sind Poren bei
- geneigter Schalung,
- hohem Bewehrungsgrad, d. h. enge Bewehrung.

Die Sichtbewertung, insbesondere die Erfassung der Porigkeit mittels „automatisierter Bildverarbeitung“ [4.12] halte ich in der Praxis teilweise für gefährlich.
Betonarbeiten sind immer noch Handwerks- und keine Uhrmacherarbeiten.
Rechtsstreitigkeiten sind vorprogrammiert!

Empfehlung:
 Bereits im Leistungsverzeichnis vorzugeben:
- Anzahl der Prüfflächen
- Lage der Prüfflächen, z. B.         oben – am Wandkopf oder
                                                                                                                                  unten – am Wandsockel oder Wandmitte                                                             

                       
Abb. 3.1.3-1: Porengröße Wandfläche                                     Abb. 3.1.3-2: Porenanteil bei „Dämmbeton